Ein neuer IDM-Leitfaden zeigt Bauherrn die Vorteile dieser nachhaltigen Lösung auf.
Auch die Landesverwaltung setzt auf Gebäudeaufstockung und Nachhaltigkeit: Im Bild die italienische Alexander-Langer-Schule in Sterzing mit dem obersten Stock in heimischem Massivholz.

Grund und Boden sind eine endliche Ressource. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Wohnraum auch in Südtirol ständig. Eine nachhaltige Lösung für dieses Dilemma ist die Gebäudeaufstockung, also das Sanieren und Umbauen von bereits bestehendem Wohnraum.

 

Infos über Voraussetzungen, Beiträge, Projektabläufe
Auch für künftige Bauherrn bringt diese Lösung Vorteile mit sich: Davon ist IDM Südtirol (der Name dieser Inhouse-Gesellschaft des Landes Südtirol steht für Innovation, Development und Marketing) überzeugt, und hat für sie einen Leitfaden herausgegeben. Er informiert über die rechtlichen Rahmenbedingen und urbanistischen Voraussetzungen und gibt Tipps zur Wirtschaftlichkeit von Projekten, möglichen Beiträgen und effizienten Projektabläufen. Dazu zeigt er interessante Beispiele aus der Praxis auf.
Vera Leonardelli, Abteilungsdirektorin Business Development von IDM weist auf ein Hauptproblem in Südtirol hin: Den begrenzt verfügbaren Raum für Neubauten. „Als Chance bietet sich also an, Leerstände zu nutzen“, sagt Leornardelli. Mit den Akteuren und Partnern aus der Wirtschaft und mit Vertretern der Politik hat IDM geschaut, welche Ansätze sich anbieten. Einer mit viel Potenzial ist die Gebäudeaufstockung: Daher die Entscheidung von IDM, dazu den nun vorliegenden Leitfaden zu erstellen.

 

Nachhaltig zusätzlichen Wohnraum schaffen
Dass die Gebäudeaufstockung – sowohl im urbanen als auch im ländlichen Bereich – besonders für die Umwelt eine sehr nachhaltige Möglichkeit ist, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, davon sind auch die Partner von IDM überzeugt: Hubert Gruber, Obmann der Baugruppe im Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) und Robert Kargruber, Vizepräsident des Baukollegiums des Südtiroler Unternehmerverbandes, haben gemeinsam mit anderen Partnern wie der Verbraucherzentrale, Experten, Technikern, Architekten und Unternehmen die Beiträge für den Leitfaden geliefert. Jede Wiederverwendung verringere den Ressourcenverbrauch, reduziere Abfall und schone so die Umwelt. Gleichzeitig werden deutlich weniger Baumaterialien verbaut als bei einem Abriss in Verbindung mit einem Neubau. Auch keine zusätzlichen wertvollen Böden werden neu versiegelt. Wenn man zudem auf eine intelligente Anwendung von Ressourcen schonenden Materialien achtet, trägt man noch weiter zur Umweltverträglichkeit bei. Die meistens mit einer Aufstockung einhergehende energetische Sanierung ist eine weitere Maßnahme zur Entlastung der Umwelt.

 

Sanieren kann Geld und Zeit sparen
Wer saniert oder umbaut, kann damit auch viel Geld und Zeit sparen, etwa, weil man die Strukturen des bereits bestehenden Objekts wie Zu- und Abwasser, Strom und Heizung mitnutzen kann. Zudem belasten keine zusätzlichen Kosten durch einen Grundstückskauf und dessen Folgekosten das Budget. Das Gebäude kann meist auch während der Bauphase bewohnt werden, was weitere Spesen wie temporäre Umzüge hinfällig macht.

 

Aktuelle Beiträge
Aufgrund verschiedener Beiträge und Fördermaßnahmen sind Gebäudeaufstockungen gerade besonders attraktiv (siehe eigene Infobox). Neben dem staatlichen Superbonus ist auch der sogenannte Kubaturbonus ein Anreiz. Anfang Oktober wurde dieser um weitere fünf Jahre verlängert. Wer seine Immobilie um 200 Kubikmeter erweitern will, muss ab jetzt zumindest ein KlimaHaus B errichten. Zudem gilt der Kubaturbonus nur für Wohnbauzonen.
Zuletzt weist IDM darauf hin, dass die Aufstockung von Gebäuden auch für die Südtiroler Bauwirtschaft eine interessante Business-Möglichkeit ist. Sie sei dafür bestens gerüstet und verfüge über das nötige Know-how. Wenn Bauherren bei Umbauten, Aufstockungen und anderen Veränderungen an Bestandsgebäuden also Wert auf regionale Wertschöpfung legen, würden sie bestimmt unter Südtirols Planern und Handwerkern fündig.

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